Durch die Weiterbildung wurde ich kompetenter
Dank der Weiterbildung zum Supply Chain Manager erlangte Markus Rist fundiertes Wissen und kann dadurch Entscheidungen besser begründen.
Dank seiner Leidenschaft für den Sport fand Markus Rist zum Product Management. Der heute 51-Jährige entwickelte sich in diesem Bereich «on the job» weiter bis zum Supply Chain Manager. Der Lehrgang von GS1 Switzerland zum eidgenössisch diplomierten Supply Chain Manager lieferte dem Experten fundiertes Fachwissen.
Das Internationale wurde Markus Rist in die Wiege gelegt: Bis zu seinem zehnten Lebensjahr wuchs er im französischsprachigen Teil Kanadas auf, von wo seine Mutter stammt. «Mein Vater kam aus St. Gallen. Als wir in die Schweiz zogen, war der Einstieg hier für mich nicht einfach, denn ich sprach zwar Schweizerdeutsch, hatte aber noch nie ein deutsches Wort geschrieben», erinnert sich der 51-Jährige.
Rist überwand die sprachlichen Hürden und absolvierte bei der SUVA eine kaufmännische Lehre. «Ich merkte jedoch schon bald, dass mir diese Arbeit nicht liegt.» Bevor er aber auf den Supply Chain Management-Zug aufsprang, sammelte der heutige SCM-Profi noch andere Erfahrungen.
Durch den Sport Richtung SCM
Nach der Rekrutenschule ging Rist 1988 für ein Jahr nach Amerika, um Englisch zu lernen. In den folgenden Jahren genoss er seine Unabhängikeit: Er arbeitete während einer Wintersaison in Pontresina als Sportartikelverkäufer und in den danach folgenden Jahren als Flight Attendant bei Swissair sowie als Skilehrer. «Mit der Zeit bekam ich jedoch das Bedürfnis, etwas ‹Richtiges› zu machen.»
Rist ist ein begeisterter Sportler und fand dank seiner Leidenschaft fürs Mountainbiken als Product Manager von Marin Mountain Bikes im zürcherischen Oberglatt eine stetere Tätigkeit: «Wir waren ein kleines Team und neben meiner Hauptaufgabe im Product Management half ich bei Bedarf auch im Lager und der Werkstatt aus. Dadurch ergaben sich erste Berührungspunkte mit dem Importgeschäft und der Logistik», so Rist.
Mit dem Schritt hin zum Product Management schlug Rist den richtigen Weg ein. Denn nach zwei Jahren bei Marin Mountain Bikes wechselte er als Produktmanager zu IIC-INTERSPORT International Corp. GmbH nach Ostermundigen bei Bern. «Ich war dort für Fussball-, Indoor- und Outdoor-Schuhe sowie Winterstiefel verantwortlich.» Nach weiteren zwei Jahren packte Rist noch einmal die Abenteuerlust und er zog für die Sportmarke Puma als Wochenendaufenthalter ins deutsche Herzogenaurach und betreute alle europäischen Key-Accounts des Labels. Nach einem Jahr kehrte er allerdings zu Intersport zurück: «Inhaltlich hielt die Stelle nicht, was sie versprochen hatte. Ausserdem war zuhause das erste Kind unterwegs, und ich wollte bei meiner werdenden Familie sein.»
Ganzheitliches Denken gefordert
Seit 1999 ist Rist wieder in verschiedenen Funktionen bei INTERSPORT tätig, und leitete zwischen 2002 und 2011 jeweils einer der zwei Hartwaren Business Units. Von 2012 bis 2018 war er als Senior Director Supply Chain Operations für den Aufbau, die Optimierung und den Support für diesen Bereich verantwortlich: «In dieser Zeit führten wir eine Software für das Product-Lifecycle-Management ein, das mit der SAP abgestimmt werden musste. Dadurch erwarb ich mir vertiefte IT-Kenntnisse.»
Rists Herausforderung ist es, die Supply Chain-Prozesse zu optimieren. Dafür muss er ganzheitlich denken und alle Stakeholder in seine Überlegungen miteinbeziehen. Rist war sich seit der Übernahme des Supply Chain-Managements den Anforderungen seiner Tätigkeit bewusst, weshalb er den entsprechenden Lehrgang bei GS1 Switzerland absolvieren wollte.
Kompetenz durch Wissen
2015 – mit 46 Jahren – startete er die anspruchsvolle Weiterbildung: «Es war mir klar, dass es nicht einfach werden würde. Doch meine beiden Kinder waren unterdessen grösser und ich stellte meine Hobbys für die Dauer der Weiterbildung zurück.» Während des Semesters traf sich Rist alle zwei Wochen mit zwei Kollegen in einer Lerngruppe. «Vor den Prüfungen erhöhte sich der Aufwand jedoch. Zwei Monate vor den Examen gab es neben der Arbeit für mich fast nichts mehr anderes als das Lernen», erzählt Rist. Viele Teilnehmer hätten den Lehrgang abgebrochen: «Man muss sicher sein, dass man die Weiterbildung machen will und dafür investieren.»
Der Lehrgang sei für ihn eine Horizonterweiterung gewesen in den Bereichen, mit denen er zuvor noch wenig Kontakt hatte – etwa die Lagerlogistik. Als praxisnah beschreibt er zudem den Unterricht der Dozenten: «Das sind alles gestandene Fachleute, die wissen, wovon sie sprechen.» Im Unterricht lernte Rist verschiedene Instrumente kennen, wovon er einzelne Komponenten in seinem Berufsalltag anwendet. Seit 2018 leitet er das Team, das verantwortlich ist für die Entwicklung und das Sourcing aller Schuhe und Hartwaren-Produkte von INTERSPORT, sowie für Supply Chain Operations. Die Weiterbildung zum Supply Chain Manager, die er 2017 erfolgreich abschloss, hat ihn kompetenter gemacht, so Rist: «Davor hatte ich in einzelnen Bereichen eine ungefähre Ahnung. Heute habe ich fundiertes Wissen und kann dadurch meine Entscheidungen besser begründen, die so leichter akzeptiert werden.»
Zur Person:
Markus Rist fand über das Product Management zum Supply Chain Management.
Markus Rist ist 1968 geboren und wuchs bis zu seinem zehnten Lebensjahr im französischsprachigen Teil Kanadas auf. Die Schulzeit und eine KV-Lehre absolvierte er in der Region St. Gallen. Nach der RS verbrachte er 1 Jahr in den USA und arbeitete danach in verschiedenen Berufen, etwa als Flight Attendant oder Skilehrer. 1994 hatte Rist als Product Manager bei Marin Mountain Bikes erste Berührungspunkte mit der Logistik. 1996 stieg er bei IIC-Intersport International Corp. GmbH als Product Manager ein und abvolvierte von 2000 bis 2001 eine Weiterbildung zum Marketing Planer. Mit einer Unterbrechung von einem Jahr, in dem er bei Puma in Herzogenaurach/D als Key Account Manager tätig war, ist er bis heute bei INTERSPORT in verschiedenen Funktionen beschäftigt – seit 2018 als Senior Director Footwear&Hardware Product Development + Supply Chain Operations. Den Lehrgang zum eidgenössisch diplomierten Supply Chain Mangager von GS1 Switzerland schloss Rist 2017 erfolgreich ab. Er wohnt mit seiner Familie (zwei Kinder) in Murten.
Autor: Julia Konstantinidis
Bildquelle alle Bilder: juk