Lernen ist kein Sprint, sondern Ausdauersport

Bei grösseren Projekten kann Patrick Hardmeier mit Hilfe von Kennzahlen die Machbarkeit im Voraus besser einschätzen und damit fundiertere, schnellere Entscheidungen treffen.

Das kontinuierliche Lernen gehört zum Leben von Patrick Hardmeier ebenso dazu wie das Trainieren. Der 27-Jährige hat gerade den Swiss City Marathon Lucerne mit Erfolg gemeistert und weiss somit genau, wovon er redet. 

Bereits vor dem erfolgreichen Abschluss seiner Weiterbildung zum Logistikleiter mit eidg. Diplom bei GS1 Switzerland hatte Patrick Hardmeier bei der Volg Konsumwaren AG seine Stelle als Leiter des Trockensortiments inne. «Zusammen mit meinem Team von knapp 100 Mitarbeitenden sind wir für die Lagerbewirtschaftung von allen nichtgekühlten Produkten (Trockensortiment) der Volg-Gruppe verantwortlich». Dass Volg volles Vertrauen in seine Person gesetzt hat und bis heute setzt, motiviert ihn besonders.

Seit Januar 2020 ist Hardmeier in dieser Position bereits tätig. Dies war eine besondere Herausforderung, stellte die im Frühjahr beginnende Corona-Pandemie den jungen Leiter von Beginn an vor unvorhersehbare Hürden.

In der Krise Fachwissen gefragt

Aufgrund des enormen Wachstums des Bedarfs an Gütern während der Pandemie waren die gesamte Logistik der Detailhandelsgruppe stark gefordert. Hier spielte Patrick Hardmeier seine aktuelle Weiterbildung in Form der Diplomarbeit hilfreich in die Hände. Das Thema der Arbeit «Optimierte Flächenausnutzung» enthielt im Vorfeld ausgearbeitete Konzepte, die direkt umgesetzt wurden. So wurde beispielsweise ein Mehr-Schichtbetrieb im Bereich Trockensortiment eingeführt. Damit hat Hardmeier einen entscheidenden Beitrag geleistet, den Lieferbetrieb aufrecht zu erhalten.

«Ich bin sehr stolz darauf, dass ich bei der Grundversorgung der Schweiz mithelfen konnte.»

Alles beginnt mit dem ersten Schritt

Es sind diese fordernden und komplexen Aufgaben, die Hardmeier reizen. Der ehrgeizige Sportler stellt sich gerne der nächsten Herausforderung– und so sind Training genau wie Lernen für ihn selbstverständlich. «Das Zitat von Philip Rosenthal: «Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein» treibt mich immer wieder aufs Neue an.» 

Die pure Neugierde spornt Hardmeier zum Lernen an und das Fachwissen hilft ihm, fundierte Lösungen zu finden. «Wichtig ist mir der Spass am Job und dass ich mich damit identifizieren kann. Einen Beruf auszuüben, der sinnvoll ist und in dem ich wirklich gebraucht werde, macht mich stolz und ist der Schlüssel zu meinem Erfolg.»

Die Ausrüstung muss passen

Für den beruflichen Alltag hat Hardmeier in der Weiterbildung eine Reihe von Instrumenten wie professionelles Projektmanagement, Diagramme und Terminpläne mit definierten Verantwortlichkeiten erlernt, die ihn bei der Arbeit unterstützen. Nutzwertanalysen untermauern nun seine Vorschläge und Visualisierungen von Waren- und Werteflüssen zeigen anschaulich, wo mögliche Knackpunkte liegen. Er stürzt sich nicht mehr auf die erstbeste Lösung, sondern betrachtet mit Weitblick die Gesamtsituation. Dieses Fundament gibt ihm die Sicherheit, spätere Fehler zu vermeiden und unterstützt ihn beim Argumentieren. «Ich arbeite dadurch effektiver und effizienter und gehe gelassener an meine Aufgaben heran.»

Gute Rahmenbedingungen helfen

Diese analytischen Anforderungen waren für Patrick Hardmeier bei der wissenschaftlichen Erarbeitung der Diplomarbeit eine der grösseren Hürden. Die gegenseitige Unterstützung der Klassenkameraden in Lerngruppen und die Möglichkeit, von den Erfahrungen der anderen zu profitieren, war für ihn von grosser Bedeutung. Auch die Rückendeckung durch das private und berufliche Umfeld ist bei einer berufsbegleitenden Weiterbildung ein wichtiger Eckpfeiler für das Gelingen. 
Volg hat Hardmeier motiviert die Ausbildung zu machen und ihn stets dabei unterstützt, diese neben der Arbeit zu meistern. 

Der richtige «Trainingspartner»

Das Gesamtpakt der Weiterbildung bei GS1 Switzerland mit der ausgewogenen Mischung aus Theorie und Praxis hat Hardmeier sowohl für die Prüfung als auch den weiteren Berufsweg optimal vorbereitet. Die erfahrenen Dozenten haben das Wissen sehr glaubhaft und praxisnah vermittelt. «Ich fand sehr positiv, dass in der Weiterbildung das im Beruf so wichtige vernetzte Denken unter anderem in Fallstudien verlangt wird. Auch die Prüfungen sind darauf ausgelegt, Zusammenhänge und Hintergründe zu erkennen». 

Dass GS1 Switzerland die Bedürfnisse seiner Schützlinge bestens kennt, hat sich nicht nur im stimmigen Lehrplan gezeigt, sondern auch in der flexiblen durch Corona bedingten Verschiebung der Diplomarbeit, um das Gesamtpensum in dieser angespannten Situation überhaupt meistern zu können. 

Während seiner Weiterbildung konnte Hardmeier wertvolle Kontakte knüpfen und schätzt als Mitglied des Logistikleiterclubs (LCS) den fachlichen Austausch. 

Die nächsten Ziele sind gesteckt

Es liegt auf der Hand, dass Patrick Hardmeier sich mit dem bis jetzt Erreichten nicht zufriedengibt. «Ich möchte nächsten Herbst den Studiengang MAS Supply Chain & Operations Management an der ZHAW in Winterthur beginnen.» Sein klares Ziel: Gefordert sein und weiterhin spannende Aufgaben und verantwortungsvolle Projekte zu meistern.
Auf dem Weg dahin muss er noch seine Englischkenntnisse verbessern, da ein Teil der Fachliteratur auf Englisch ist. Dieses Vorhaben geht er mit einem Sprachaufenthalt auf Hawaii an und verbindet ihn mit sportlichen Ambitionen – so verbessert er neben seinen Englischkenntnissen seine Surf Skills. 

Autor: Galla Hartmann
Bildquelle alle Bilder: Patrick Hardmeier, Volg Konsumwaren AG