Ich gehe mit der Entwicklung in der Logistik mit

 Vincenzo di Maria Aufmacher

In der Weiterbildung zum Supply Chain Manager erwarb Vincenzo Di Maria unter anderem Führungskompetenzen.

Was geschieht mit einem Produkt, bevor und nachdem es in Vincenzo Di Marias Händen war? Der 37-Jährige hatte bei seiner Arbeit schon immer die gesamte Wertschöpfungskette im Blick. Die Weiterbildung zum eidgenössisch diplomierten Supply Chain Manager war für ihn deshalb ein logischer Schritt in seiner Berufslaufbahn.

«Ich wusste schon vor der Lehre, dass ich mich weiterbilden würde.» Vincenzo Di Maria wählte seine berufliche Grundausbildung so, dass ihm später verschiedene Möglichkeiten offenstehen würden. Die Lehre zum Logistiker schien ihm dazu prädestiniert: «Das Berufsbild ist sehr vielfältig. Ausserdem habe ich schon immer gerne organisatorische und koordinative Aufgaben übernommen», erklärt der heute 37-Jährige. Sogar im Fussball spiele er als Libero auf einer Position, in der diese Fähigkeiten gefragt sind. Dynamik mag Di Maria auch im Berufsalltag: «Die Logistik berührt verschiedene Schnittstellen und in der Arbeit ist immer viel Bewegung.» 

Breites Entwicklungsspektrum

Bevor er nach der Lehre beim Migros-Unternehmen Mifa AG in Frenkendorf/BL seine Weiterbildungspläne in Angriff nahm, sammelte Di Maria zuerst Praxiserfahrung. Zunächst im Welschland, um Französisch zu lernen. Ein Anruf seines ehemaligen Lehrmeisters und der Wunsch seiner damaligen Freundin und heutigen Ehefrau veranlassten Di Maria, nach einem Jahr wieder in die Region Basel und als Mitarbeiter der internen Logistik zur Mifa AG zurückzukehren. 
In dieser Zeit konkretisierte er seine Weiterbildungsabsichten und entschied sich, bei GS1 Switzerland den Lehrgang zum Logistikfachmann mit eidgenössischem Fachausweis zu absolvieren. 2006 erhielt er den Abschluss. «Mit der Weiterbildung zum Logistikfachmann wählte ich bewusst eine generalisierte Weiterbildung. Denn ich wollte mir ein breites Entwicklungsspektrum erhalten.» 

Startschuss zu mehr Verantwortung

Vielfalt erlebt Di Maria auch in seinem Berufsalltag: Die Mifa AG stellt sowohl Waschmittel als auch Margarine her. Waschpulver und Lebensmittel werden einerseits unter Hausmarken bei Migros verkauft und andererseits für in- und ausländische Kunden produziert. «Mit diesen Sortimenten zu arbeiten ist sehr abwechslungsreich, denn es gelten unterschiedliche logistische Anforderungen», erklärt Di Maria. Während es bei verderblichen Lebensmitteln vor allem um Schnelligkeit gehe, sei bei den sogenannten «Home care»-Produkten ihre grosse Menge die Herausforderung.
Di Maria bringt die verschiedenen Aufgaben gut unter einen Hut: Nur ein halbes Jahr nach dem Abschluss seiner Weiterbildung  zum Logistikfachmann übernahm er die Verantwortung für die Logistik der Waschmittel-Warengruppe. Später kamen die Lebensmittel dazu und schliesslich auch das logistische Handling der Abfallentsorgung. «2011 wurde ich zum stellvertretenden Leiter der Abteilung Logistics und Distribution mit insgesamt 23 Mitarbeitenden. Elf davon führe ich direkt», so Di Maria. 

Die Supply Chain im Blick

Für seine neuen Aufgaben eignete sich der Fachmann in Fortbildungskursen und internen Schulungen laufend neues Wissen an. Doch zehn Jahre nach seiner ersten längeren Weiterbildung entschied sich Di Maria zu einem zweiten umfassenden Ausbildungslehrgang: «Die Logistik hat sich in den vergangenen Jahren drastisch verändert. Ich wollte mit der Entwicklung mitgehen und so meine beruflichen Chancen verbessern.» 

Diesmal fiel seine Wahl auf den Lehrgang zum eidgenössisch diplomierten Supply Chain Manager von GS1 Switzerland – eine Weiterbildung, die perfekt zu seiner Arbeitsauffassung passe, so Di Maria. «Bei meiner Tätigkeit habe ich schon immer darauf geachtet, was in der Wertschöpfungskette vorher und nachher passiert. Ausserdem habe ich an meiner Arbeitsstelle viele Kontakte zu externen Schnittstellen, sodass sich diese Weiterbildung anbot.» Dass ein Schwerpunkt des Lehrgangs auf der Informatik liege, habe ihn in seiner Entscheidung noch bestärkt: «Der elektronische Datenaustausch interessiert mich und ich wollte einen vertieften Einblick darin erhalten.» 

 

Erheblicher Aufwand

Di Maria startete 2016 mit der Weiterbildung: «Wie im Lehrgang zum Logistikfachmann konnte ich auch in dieser Ausbildung von praxiserfahrenen Dozenten profitieren. Unsere Klasse war klein, der Zusammenhalt war gut und wir haben in Lerngruppen gelernt. Das hat viel zur Motivation beigetragen.» 
2017 schloss Di Maria den Lehrgang erfolgreich ab. Dafür hat der Vater eines zehnjährigen Jungen einiges auf sich genommen. «In den drei Monaten, die ich Zeit hatte, um meine Diplomarbeit zu schreiben, habe ich jeden Tag daran gearbeitet.» Der Aufwand für die Weiterbildung sei erheblich: «Man muss schon vorher wissen, dass man im Privatleben zurückstecken und sich durchbeissen muss. Der Rückhalt und das Verständnis der Familie sind enorm wichtig.» 

 

Verantwortung ausbauen

Vincenzo Di Maria machte die Weiterbildung zum Supply Chain Manager ohne konkrete Karriereabsichten. «Ich wollte vielmehr neue Trends und Methoden kennenlernen und mich im Führungsbereich weiterentwickeln.» Heute verstehe er beispielsweise bei IT-Problemen die Hintergründe viel besser und könne selber Lösungen erarbeiten. «Ausserdem werde ich nun vermehrt mit der Leitung von Projekten beauftragt. Dabei kann ich das Wissen, das ich im Unterricht zum Projektmanagement erworben habe, gut anwenden. Und auch die Inhalte aus den Lektionen zu Führungsthemen sind in meinem Alltag hilfreich», stellt Di Maria fest. 
Vorerst möchte er seine neuen Kenntnisse an seiner angestammten Stelle einsetzen – zur Vorbereitung auf kommende Zeiten, in denen er etwas «reissen» will: «Später möchte ich gerne eine verantwortungsvollere Funktion übernehmen.»   

Zur Person:

 Vincenzo di Maria Portrait

Vincenzo Di Maria wusste bereits vor der Lehre, dass er sich dereinst weiterbilden würde. 

Vincenzo Di Maria ist 1982 geboren und in Trimbach/SO aufgewachsen. Hier lebt er noch heute mit seiner Frau und seinem zehnjährigen Sohn. 
Nach seiner Lehre zum Logistiker bei der Mifa AG in Frenkendorf/BL und einem Arbeitsjahr im Welschland kehrte Di Maria als Logistikmitarbeiter in seinen Lehrbetrieb zurück. 2005 und 2006 absolvierte er den Lehrgang zum Logistikfachmann mit eidgenössischem Fachausweis bei GS1 Switzerland. An seiner Arbeitsstelle übernahm er immer mehr Verantwortung. Heute ist Di Maria Gruppenleiter Versand Home Care/Nutrition/Waste&Recycling und stellvertretender Leiter der Abteilung Logistics und Distribution. 2017 schloss er den Lehrgang zum Supply Chain Manager bei GS1 Switzerland erfolgreich ab.

Autor: Julia Konstantinidis
Bildquelle alle Bilder: juk